Construções temporais na conquista do Brasil por meio da tradução

Abstract

In indianischen Chroniken und Jesuitenbriefen des 16. Jahrhunderts verwirklicht sich Zeitlichkeit in Bezug auf Übersetzung sowohl als organisches und textuelles Überleben als auch als eine Politik der Beschleunigung. Ab 1500 hängt die mündliche Übersetzung der Eroberungan individuellen Persönlichkeiten, was jedoch ab den 1550er Jahren eine Systematisierung von Übersetzung, die die Jesuiten vornehmen, langsam ablöst. In ihren Schulen bilden die Jesuiten zweisprachige Akteure aus, die meninos língua, und gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstehen die ersten Vokabellisten und Grammatiken, die schnell Verbreitung finden. Übersetzte Chroniken und Briefe, die „andere“ Wissenssysteme in europäische Terminologien einfügen, sind „doppelt“ translatorisch und dehnen die Zeitlichkeit des kolonialen Übersetzungsprozesses noch weiter aus. Vom Zeitpunkt der Erstveröffentlichung einer Chronik bis zu den Momenten, an denen die Übersetzungen derselben entstehen, können Monate, Jahrzehnte oder Jahrhunderte vergehen. Dieser Beitrag betrachtet Zeitlichkeit aus phänomenologischer und kolonialer Perspektive und rekonstruiert die unterschiedlichen Bedeutungsschichten, die sie bezüglich der übersetzten Eroberung Brasiliens erstellt.